Nach einem, auch ganz ohne angemeldeter Demo, gut besuchtem Camp am Tag2, fängt nun die zweite Nacht für die ca. 70 Camper an. Die erste war schon sehr kalt.
Die Camper schätzen, dass mindesten 1000 Leute sich am Tag 2 vor Ort informiert haben. 70 Camper ist ja wirklich schon ein beachtlicher Start. Es wird auch schon geplant länger als Mittwoch, was bis jetzt genehmigt ist, dort zu bleiben. Die Infrastruktur ist auch beachtlich. Es gibt genug zu Essen und zu Trinken. Ein offenes Feuer zum wärmen....
Also falls jemand aus Spanien, Griechenland, Italien, Irland, wo die Wut ja schon etwas größer ist, Lust hat, direkt an der Wurzel des Übels zu Campen und Protestieren sind sie von den Campern an der EZB herzlich eingeladen, so wurde mir gesagt.
(Engl: Anyone from Spain, Ireland, Italy, Greece, or elswhere is invited to come and join the camp at the EZB in Frankfurt. There are enough food an drinks for everybody. -The campers)
Der Prominente Erstorganisator hat anscheinend inzwischen Drohanrufe bekommen.
Die Campergruppe ist immer noch am suchen nach zentralen Forderungen. Im Plenung geht es noch eher um so Dinge wie, ob man einen Pressesprecher braucht oder ob man auch mit anderen Organisationen zusammenarbeiten soll, wie Attac oder Parteien oder Gewerkschaften. Grundsätzlich wird großer Wert darauf gelegt, dass im Camp keine Partei oder sonstige Gruppen-Zeichen vertreten sind. Man will was neues machen.
Allerdings macht sich bei mir große Ernüchterung breit. Nach so vielen, so tollen Wortmeldungen bei der Demo am Samstag, wo wirklich die EZB und das Geldsystem incl. Zinseszins in Frage gestellt wurde, sieht es bei den Campern auf den ersten Blick nun nach der Typischen "Linken" Fraktion aus. Es wird da irgendwas von Kapitalismus geschwafelt und eher nachgedacht wie man mehr Leute erreichen kann. Klar in der Unterzahl ist bei den Campern die Fraktion die wirklich gegen EZB und Euro ist. Dass jetzt keiner, wie ja zuerst geplant war, bei der Börse campt und alle bei der EZB ist anscheinend Zufall.
Die Krönung war für mich dann die Reaktion auf eine Wortmeldung im Plenum:
"Mann solle doch mal auf die Reaktion der Polizei in USA schauen wenn man neue Aktionen plant. Der Park sollte erst geräumt werden, war dann aber doch ok. Der Time square sollte geräumt werden, war dann aber doch ok. Aber als 10 -20 Leute am Samstag den 15. in die Citybank gingen um Ihre Konten zu schließen, wurden sie sofort verhaftet. Ein paar Tage zuvor haben ein paar Leute in Chicago schon das selbe probiert und ein SWAT Team kam um die Bank abzuriegeln! Das solle man also mal Bedenken." (Anmerkung: war eigenltich St. Louis siehe Video unten)
Antwort Menge: schallendes Gelächter!
Tja, deshalb mein Fazit zum Camp: Eine Menge Leute die was gutes Tun wollen, die irgendwie merken, dass etwas schief läuft. Aber leider keine Ahnung haben.... Naja dann viel Spaß beim Campen.
wie ich jetzt sehe hatte da noch jemand den selben Gedanken. (ASR)
ich erinnere mal an dieser Stelle an die StopBanque Aktion von vor einem Jahr.
Damals gab es ja auch einige Reaktionen von den Banken. Wie nicht funktionierende Automaten in Irland und auch in Deutschland war es schwer große Beträge abzuheben.
Also das ist wirklich eine Aktion die den Banken Angst macht!
Wer jetzt noch viel Geld auf der Bank hat, wacht vielleicht eh nicht mehr auf, aber einen Versuch ist es ja wert....
Also nun mein Aufruf an alle EZB, Zins- und Schuldgeld-Kritiker in Frankfurt:- Ich weiß da gibt es noch mehr Leute -
kommt alle zum Camp und redet mit den Leuten. Da gibt es noch Hoffnung. Die richtigen Ansätze sind da, aber dann verlieren sich die Leute wieder in alten Denkmustern. Das hatte bei der Demo doch so gut angefangen... Von der Geld abheben Idee zeugt auch ein Plakat im Schilderdwald... vielleicht sind die Geldkritiker nur nicht so die Camper :-) ...
Update:
hier was aus Berlin - zu lustig. anscheinend weiß die Polizei nicht so recht was sie mit diesen Okkupieren anfangen soll...
http://asr-stammtisch-nuernberg zu occupy frankfurt
hier ein interessantes video von gestern den 15....
Unglaublich, was ich nicht verstehe ist, das die Polizei zuerst ganz sympatisch wirkt und dann später mit Knüppeln auf die friedlichen Protestler losgeht. Voll schizo, kommen die sich nicht selbst blöd dabei vor?! Vor allem stört mich die Brutalität mit der vorgegangen wird, man kann schließlich auch Befehle befolgen ohne Körperverletzung zu begehen.
AntwortenLöschenLiebe Polizisten,
wenn Ihr wüstet worum es uns bei diesen Aktionen geht, würdet Ihr Euch neben uns setzen und den Protest unterstützen. Wir wollen das es Euerm Arbeitgeber besser geht und damit würde es auch Euch besser gehen. Aber Euer Arbeitgeber ist krank und süchtig, er kann in seiner Abhängigkeit nicht mehr klar denken und handelt nicht mehr nach seinen Grundsätzen. Rechtsstaatliche Grundsätze denen auch Ihr verpflichtet seid. Ich denke Ihr seid besser als die Mauerschützen, die sich auf geltendes Recht eines Unrechtsstaates gestützt haben. Macht bitte nicht den gleichen Fehler. Ich kann mir nicht vorstellen, das es Euch Spass macht, friedliche Demonstranten zu verletzen. Wenn Ihr dass allerdings aus Frustration und Überlastung heraus tut, dann denkt bitte darüber nach warum Euer Arbeitgeber kein Geld mehr für neue Kollegen hat...nämlich deshalb weil er die Zinsgewinne jener Leute aufbringen muss, gegen die wir protestieren!!!
Einen schönen und friedlichen Tag noch.
Liebe Grüße
Micha
hallo
AntwortenLöschendie Polizeigewalt war am 15. die "nette" Rede am 16.
ich glaube das kam hier etwas falsch rüber von mir...
Tja fürs Prügeln und Randalieren werden die Polizisten halt bezahlt. Das mit Freund und Helfer ist ein Märchen.
Oh sorry!
AntwortenLöschenIst aber eigentlich nicht ganz so wichtig. Ob vorher nett sein und nacher schlagen, oder vorher schlagen und nacher nett sein, das ist eigentlich Wurst. Egal wie rum, das ist und bleibt voll Schizo! Vor dem Hintergrund ist das open Mikro dann aber sogar noch viel cooler! :o)
Irgendwie gewinne ich immer mehr den Eindruck das "unsere" Polizei überhaupt nicht mehr unsere Polizei ist. Ok, Wasserwerfer gabs schon immer, aber.....irgendwann wurden mal Leute weggetragen, heute wird sofort geknüppelt. Irgendwann gabs mal Selbstkritik, heute wird Unrecht verteidigt. Irgendwann galt mal die Unschuldsvermutung, heute wird vorverurteilt. Irgendwann wurden Verbrecher verhaftet, heute werden sie beschützt. Irgendwann wurde mal ermittelt, heute werden fasche Wohnungen gestürmt und die Opfer nicht mal entschädigt. Irgendwann wurde der Bürger mal geschützt, heute wird er verfolgt!!!
Die Jungs sind nicht mehr die selben, die meißten sind bei richtig radikalen Nazi- oder Türkenversammlungen voll feige, selbst wenn jemand zusammengetreten wird. Bei friedlichen Demos schwingen sie aber voll den Schlagstock.
So langsam mache ich mir weniger Sorgen einem Verbrecher zum Opfer zu fallen als einem Polizisten. Ich war mal bei dem Verein (Polizeitechnischer Dienst LZPD) zum Vorstellungsgespräch eingeladen, Gott sei dank, hatte ich da bereits eine andere Stelle und konnte deswegen nicht dort hin. Wer will denn schon so viele Psychos zu Arbeitskollegen!
Liebe Grüße
Micha